IN FRÜHER KINDHEIT
Ich war nicht immer ein Christ.
In meiner Jugend wurde ich von meinen liebenden Eltern atheistisch großgezogen. Durch diesen für mich natürlich erscheinenden Weg hatte ich nie großen Kontakt zum Christentum. Nur in der Schule wurden mir die Grundlegenden Informationen nahegebracht, die ein jeder kennt ohne sie großartig zu hinterfragen.
Jesus Geschichte, die 10 Gebote, die Bedeutung der Bibel und der christlichen Feste.
Was mir jedoch nicht gezeigt wurde, war die Bedeutung des Glaubens, das Gefühl.
Das einzige was ich kannte, waren die Fakten.
Wie der Smalltalk, unabdingbar vor dem Kennenlernen einer neuen Person.
Da das Thema Religion also keine große Rolle in meiner Familie spielte, ergab sich für mich das fälschliche Bild, wenn niemand darüber spräche, sei es wohl etwas verbotenes, was ich keinen falls erwähnen sollte.
Als würde es abgelehnt werden, sollte ich danach fragen. Das Wort „Gott“ erhielt in meinem Kopf das gleiche Verbot wie das Trinken von Alkohol.
Zwar ward mir dieser schon lange kein Verbotenes mehr, doch hinterließ es in meinem Kopf immer den Gedanken: „Das darfst du nicht! Es ist schlecht für dich! Es wird dir wehtun!“.
Und so viel es mir nie ein, mich mit meinen Eltern über Religion zu unterhalten.
DER „SINN DES LEBENS“
Ein Satz, welchen ich mal zu einer Freundin sagte als ich ungefähr 15 Jahre alt war, ist mir noch besonders im Gedächtnis geblieben.
Ich meinte damals, Gott wäre nur eine Metapher für all das, dessen wir zu verstehen unfähig seien.
Ich weiß und respektiere, dass viele Menschen heute noch immer so denken. Und ich kann verstehen wieso.
Doch ist Gott so viel mehr. Der heilige Geist leitet uns. Gott ist ein Gefühl. Ich kann ihn spüren. Und ja, er ist all das, was wir nicht verstehen, doch er veranlasst es nicht alles.
Gott schenkt uns den freien Willen und ich denke dies tut er nicht nur für uns, sondern für alle Dinge im von ihm geschaffenen Universum.
Gott ist das Unbekannte, er allein hat das Wissen über das Unbekannte.
Doch das Unbekannte ist nicht Gott.
Trotz dessen ich Gott verleugnete und ich mich in dieser mir geglaubten Sicherheit meiner Gedanken, wie sich später herausstellte, nur selbst belog, hatte ich von klein Auf einen aus rein rationalen Gründen wohl unerklärlichen Sinn für das Übernatürliche.
Ein Gefühl, eine Vorahnung, als dass dort draußen noch etwas viel größeres ist, etwas das auf mich wartet.
Heute möchte ich dieses „Etwas“, den Sinn meines Lebens nennen.
Denn nichts anderes war es schlussendlich. Dieses Gefühl ward eines der Sinnhaftigkeit. Wie eine warme Umarmung, die dich tröstet und ein flüstern, welches dir verspricht das du bald verstehen wirst und eine Zeit kommen wird, in der du deine Antworten bekommst und deinen Platz in dieser Existenz finden wirst.
VORAHNUNGEN
Als kleines Kind, mit vielleicht gerade mal 4 Jahren, fragte ich mich, nachts allein in meinem Bette sitzend und gegen die Wand starrend, ob das, indem ich mich gerade zu befinden schien, tatsächlich „DIE“ Realität sei.
Diesen Gedankengang werde ich nie vergessen.
Denn fragen sie sich doch einmal, warum sollte ein kleines Kind eine solche Frage stellen? Es ward als hätte dieses Kind, ich, bereits von einer anderen Art Realität gekostet. Als hätte man mir bereits vor meiner Geburt beschrieben wie das „Leben“, die „Existenz“ sein würde, worauf ich zu warten hätte.
Doch wurden meine Erwartungen nicht getroffen. Denn ich fragte mich die ganze Zeit, wieso dieses „Leben“, was zuvor alle als so toll zu beschreiben vermochten, nicht irgendwie anders sein könne.
Nicht anders auf eine Weise, wie wir es uns vorstellen können, sondern so komplett und ungreifbar differenziert gerade weil diese von mir erhoffte Realität eine ganz unvorstellbare gewesen wäre. Anders. Nur irgendwie anders.
Natürlich habe ich oft daran gezweifelt, ob diese Erinnerung auch der Realität entspringt.
Ob ich sie so wirklich erlebt habe.
Doch selbst wenn sie es nicht tut und dies keine Kindheitserinnerung sein sollte, so stellt sich doch trotzdem die Frage, warum dieser Gedanke in mir existiert.
Möglicherweise ist es ein Gedanke, eine von Gott geschenkte Erinnerung, die so vielleicht nie statt gefunden hat, aber trotzdem an Wirkung nicht verliert.
Denn das einzig wichtige ist, dass diese Erinnerung als Gedanke tatsächlich existiert.
An diesem Punkt möchte ich ihnen gern eine weitere Geschichte aus meiner Kindheit berichten, die mich schon lange verfolgt und Teil dessen war, mir immer wieder das Gefühl von etwas göttlichem in meinem Leben zu schenken, als ich selbst noch nicht in der Lage war zu ihm zu sprechen.
Es ist meine aller erste Erinnerung an das Leben.
Es war Nacht, eine finstere und bedrückende Ambiente, die Gardinen flatternd im Wind des offenen Fensters.
Ich lag in den Armen einer großen, schlanken Person, dessen Züge ich nicht erkennen konnte. Eine Person ohne Gesicht, ohne Augen, nur wieder erkennbar durch die von ihr ausstrahlende Atmosphäre.
Mit mir in ihren Armen, stand sie vor meinem Kinderbett in dem Zimmer in dem ich auch jetzt gerade sitze und schreibe. Die Person summte eine Melodie, welche soweit es meine Erinnerungen zulassen eine kaum zu beschreibende Bedeutung mit sich brachte.
Eine Melodie die sich wie Zuhause anfühlte.
Ich glaube mich zu erinnern in meiner frühen Kindheit noch Bruchstücke jener Melodie gekannt zu haben. Doch im laufe der Jahre ist sie meinem Geist entflohen.
Ich weiß nicht, ob die Person noch etwas zu mir sagte, doch legte sie mich irgendwann in das Bettchen und verließ das Zimmer. Ich ward allein im dunkel der Nacht.
Ich bin mir sicher, dass dies niemand aus meiner Familie war und genauso weiß ich auch, dass jene Person eine gute gewesen ist, eine dieser Personen über die man zwar nichts weiß, doch ihr ohne zu zögern großes Vertrauen zuspricht.
Das Gefühl, die Ahnung, welche ich mit dieser Erinnerung verknüpfe ist als hätte man damals meine Seele in meinen jetzigen Körper getragen.
Wie der Übergang von der Realität in der man mir berichtete, ich müsse bald in eine andere Späre gehen, in eben diese, welche wir alle als die einzig wahre kennen
Immer wieder, auch heute noch, stellte sich mir die Frage, warum ich hier her kommen musste. Warum ich nicht dort bleiben konnte.
Doch ich bin mir sicher, es gibt einen Grund warum mich Gott hier auf der Erde haben wollte.
Und ich tue mein möglichstes um seinen Wegen zu folgen, die Wahrheit und den Frieden in diese Welt zu bringen.
EINE AUFGABE
Nichts desto trotz, habe ich das Gefühl, dass noch eine große Aufgabe auf mich wartet, auf welche er mich schon mein ganzes Erdenleben lang vorbereitet.
Durch Schmerz, Verlust, Einsamkeit, das Verlieren, doch auch durch die schönen Momente und die Worte der Menschen, welche er in mein Leben schickte und für dessen Gesellschaft, dem Kennenlernen ihrer Charaktere ich unendlich dankbar bin.
Es ist bis hierher schon ein langer Weg gewesen und er wird auch in Zukunft nicht weniger steil verlaufen. Doch aus jeder Erfahrung konnte ich etwas lernen.
Aus allem was mir geschah, zog ich die Schlüsse, die letztendlich dazu führten, dass ich die Zeilen schreibe die Sie gerade lesen.
DIE ROLLE DER PHYSIK
Die Reise auf meiner Suche nach Gott, ohne überhaupt zu wissen, dass er es ist nachdem ich suchte, gestaltete sich weiter in die Richtung, dass ich immer wissen wollte, warum die Dinge so waren wie sie nun einmal waren.
Ich war eines jener Kinder, die unendlich viele Fragen zu den wohl simpelsten Dingen stellten und doch mit den Antworten die ich bekam nie zufrieden gestellt werden konnte.
Mit 12 Jahren, sah ich das erste mal im Fernsehen eine Dokumentation über das Universum.
Ich bekam einen Einblick in die Schönheit von Gottes Schöpfung, die Weite der Existenz, die mögliche Unendlichkeit, die Dinge welche kaum verständlich wirken, wie schwarze Löcher, Wurmlöcher, die zeitliche Dimension, die Grenzen der Physik, die Farben der Existenz und ein riesiger Haufen an Fragen, die sich in meinem Inneren bildeten und die mir niemand beantworten können würde.
Nun wollte ich nicht mehr nur wissen, wie unsere Welt funktioniert, ich wurde angetrieben von dem Verlangen die Fragen des Seins zu lösen.
Zu verstehen warum wir sind, wie alles angefangen hat und wie das Universum zusammengehalten wird. Ganz simpel den Grund warum alles ist und warum ich bin.
Letztendlich waren es die gleichen Fragen, die ich mich auch als 4 jähriges Kind schon stellte, nur hatte ich von da an eine Spur, eine Art roten Faden den es für mich zu verfolgen galt.
Heute weiß ich, dass es Jesus war, der mich wohl zu ihm gerufen hat.
Immer wieder hat er mir auf meiner Reise durch die ein oder andere Art seine Hand entgegengestreckt, hat mich gelenkt ohne dass ich auch nur einen blassen Schimmer hatte, von seiner ständigen Gegenwart.
Damals sagte ich einmal, wenn Geld keine Rolle spielt, würde ich gern Astrophysikerin werden und mein Leben damit verbringen in die Sterne zu schauen um nach der Wahrheit zu suchen.
Das ist es letztendlich einfach nur. All diese schwer zu formulierenden Fragen, können doch perfekt zusammengefasst werden, als die Suche nach der Wahrheit.
Irgendwann fasste ich einen Entschluss.
Dies war einige Jahre, einige Erfahrungen, einige schmerzhafte Lektionen später, als ich für mich einsah, im Leben komme es nicht darauf an wie viel Geld ich einmal verdienen würde. Worauf es stattdessen ankäme, ist die Erkenntnis, dass ich nur diesen einen Versuch habe, nur dieses eine Leben auf Erden. Und so würde ich es nutzen um aus dem was mich ausmachte und es waren nun einmal diese Fragen die mich ausmachten, das Beste zu machen.
Das zu machen was mich erfüllen würde. Und so beschloss ich Physikerin werden zu wollen. Ein Wunsch der mich seit jeher nicht verlassen hat.
Ich begann mich immer mehr für diese Wissenschaft zu interessieren, mich immer mehr in die Themen sinken zu lassen.
Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass ich in meinem Alter auch jetzt noch zu den besten des Landes gehöre.
In den vergangenen Jahren, seit ich beschloss Physikerin werden zu wollen, nahm ich erfolgreich an vielen Wettbewerben teil, besuchte eine Tagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und wurde Mitglied dessen, wurde bei meiner Abitur Verleihung mit dem Buchpreis der DPG für die besten Abschlüsse in Physik geehrt, war bekannt unter allen als die „Physikerin“ und vieles weitere was mich in meinem Wunsch weiter bestärkte. Doch ich möchte nicht vor euch damit prahlen, was ich bereits alles geschafft habe oder auch nicht. Ich bin mir im klaren, das es Menschen gibt die noch deutlich mehr Arbeit in ihre Ziele stecken. Mein Anliegen ist es, euch das Prinzip zu veranschaulichen, dass dieser Wunsch nicht nur ein Wunsch bleiben soll, sondern ich versuche ihn zu verwirklichen, ihn ins Leben zu rufen.
Für einige mag dies so klingen, als wären nie Steine von Zweifel oder Versagen in meinen Weg gerollt. Lasst euch sagen, dies war auch bei mir der Fall, doch erzählen kann ich euch nun dass, was sich hinter dem Nebel aufgeklart hat.
Immer angetrieben von meinen Fragen und dieser Vorahnung von etwas mystischem, konnte ich erkennen, dass es wohl speziell die Quantenphysik sei, welcher mein Interesse gilt.
Ich greife der Geschichte etwas vorweg, doch möchte ich erwähnen, dass die Quantenphysik für mich in gewisser Weise als eine Art Schnittstelle zwischen Gott und der Wissenschaft agiert.
Beschreiben die Regeln der Physik, wie die Welt in den meisten Fällen auch ohne das Handeln Gottes funktioniert, so ist es er allein, der sich über die Physik stellen kann und Wunder zu vollbringen fähig ist.
Er gab dem Universum diese Regeln, um das Leben überhaupt erst zu ermöglichen und das Chaos zu vermeiden. Dafür müssen wir ihm dankbar sein.
Von daher wird es mir eine Ehre sein in meinem zukünftigen Beruf als Physikerin die Regeln Gottes besser verstehen zu lernen.
Die Quantenphysik ist dabei etwas besonderes für mich, da sie genauso unverständlich, für uns bislang nicht nachvollziehbar ist, wie eben auch Gott selbst.
Es ist als würde er durch sie seine Wunder vollziehen. Als wäre das Geheimnis der
Quantenphysik das Geheimnis zum Verstehen von Gott.
Sehr wahrscheinlich sind wir von ihm garnicht dazu bestimmt dieses Geheimnis zu lüften.
Aber wenn doch, so möchte ich nicht sagen, dass ich zu all den Leuten gehörte, die sich nicht trauten es zu probieren. Vielleicht will er ja sogar genau dass von uns.
Die Quantenphysik gibt mir das Gefühl ihm ganz nah zu sein und ich werde auf meine Gefühle vertrauen, da ich gelernt habe, dass sie meist die besten Leiter in meinem Leben sind.
So wurde ich durch mein Interesse für die Wissenschaft also unmerklich näher an Gott herangeführt. Noch immer nicht in dem Wissen, dass er es ist den ich suchte.
Nur mit dem Gedanken im Hinterkopf dass da wohl irgendetwas mystisches in der Welt sei, was auf mich wartete.
GEFÜHLE
Über eine lange Zeit hinweg, geboren aus den Ereignissen und Erfahrungen die ich von frühster Kindheit an machte, war ich nicht mehr dazu in der Lage meine Gefühle frei fühlen zu können.
Es war eine unbewusste Handlung, die mich dazu veranlasste meine Emotionen zu unterdrücken, um mich weiterem Schmerz zu entziehen.
Doch seit ungefähr einem halben Jahr bin ich durch Therapie und dem Einfluss einiger Menschen, für die ich äußerst dankbar bin, wieder dazu in der Lage meine Gefühle in meinem ganzen Körper ungestört wahrnehmen zu können.
Es ist nun die Schwierigkeit sie gesund kontrollieren zu können, doch dies ist eine andere Geschichte.
Seit ich meinen Emotionen wieder freien Lauf lasse, bin ich auch dazu in der Lage meine Umwelt wieder zu spüren.
Die ganze Welt kann sich, mit einem offenen Geist, anfühlen wie ein Kraftfeld von Wärme und Hoffnung.
Es ist Jesus. Er ist bei uns. Ihr müsst nur eure Herzen öffnen um ihn spüren zu können.
Mit dieser leicht geänderten Sicht auf das Leben, dieser neuen positiven Energie in mir, die für sich selbst entschieden hat, dass ich mich nicht mehr in meinem Leid ergebe, sondern nach vorn blicken werde, niemals aufgebend mich dem Leben stellen werde und so dankbar für dieses zu sein versuche, wie ich es immer sein wollte.
Mit diesem neuen Gefühl stieß ich auf Empfehlung von einem Freund hin auf das Werk: „Dao De Jing“.
Ich kann nicht behaupten, da ich mich selbst heute als Christ identifiziere, dass ich den Wegen des Dao folge leiste.
Nichtsdestotrotz hat mich dieses Werk auf meinem Weg sehr geprägt, da es mich zum ersten Mal mit einer Art von Spiritualität in Verbindung gebracht hat.
Es hat mich die Welt von einem neuen Blickwinkel aus betrachten lassen und zum ersten Mal wurde einem sehr starken Gefühl in meinem Inneren Gestalt verliehen.
Ich wünsche mir den Frieden auf der Welt. Nicht nur den Frieden durch das Abhanden sein von Krieg. Ich meine auch den Frieden der Seele. Den Frieden, der sich ergibt, indem jeder seinen Nächsten liebt, akzeptiert und keine Vorurteile hat. Den Frieden, in welchem es keine Grenzen gibt, indem wir alle die Gemeinschaft der Erde sind und uns aufeinander verlassen können.
Den Frieden, der das Paradies auf Erden verwirklichen würde.
Wir wissen nicht was Gott wirklich von uns will. Ob die Erde die Bekanntschaft mit dem Leid sein soll, um danach in den Himmel gehen zu können oder ob sie wirklich der Test ist um herauszufinden, wer stark genug ist den fleischlichen Versuchungen widerstehen zu können.
Vielleicht ist gar die Erde und ihr Leben schon das Paradies und wir sind in unserem Stolz, in unserem Schrei nach Macht zu blind es zu erkennen.
Wir wissen es nicht.
Doch was wir wissen, ist das Jesus für uns diese Wahrheit und den Frieden auf die Erde bringen wollte.
EIN FREUND DER ALLES VERÄNDERT
Nachdem mein Geist nun offen war für neues, in der Lage war die Dinge zu sehen vor denen ich mich zuvor noch versteckte, kam es zu dem Ereignis, welches wohl die größte Bedeutung in meinem Finden zu Gott zuteil wird.
Es gibt einen Jungen in meinem Leben, einen Freund, der mich zu ihm führte.
Der mir einmal sagte, Jesus sei sein bester Freund und der benannt ist nach dem großen König David.
Und ich bin mir sicher, dass es kein Zufall war, sondern dass Gott dafür sorgte, dass er mich zu ihm führt.
Damit hat er einen Engel in die Welt gesetzt und mir die Augen, mir mein Herz geöffnet.
Ich sah diesen Jungen zum allerersten Mal in der 9. Klasse als ich im Mathematik Zimmer unserer Parallelklasse stand.
Damals war ich noch ein völlig anderer Mensch. Die Stunde war bereits vorbei und er saß noch am Tisch in der hintersten Reihe am Fenster und beendete seinen Test.
Ich weiß nicht genau was er sagte, als er aus dem Zimmer ging, doch kann ich noch genau sagen, dass ich mir dachte, dass er ein ziemlich netter Kerl zu sein schien.
Im Rückblick finde ich es immer wieder erstaunlich, wie wir dazu in der Lage sind uns an die aller erste Erinnerung zurückzubegeben, die wir an einen Menschen haben, welcher später eine große Bedeutung in unseren Leben bekommen wird.
Ich begann ihn erst mehrere Jahre später, als wir alle in die Oberstufe kamen und es keine einheitlichen Klassen mehr gab, kennenzulernen.
Anfangs einfach nur da wir alle in gewisser Weise eine Gemeinschaft bildeten.
Ich tat mich im ersten Jahr sehr schwer damit neue Kontakte zu knüpfen, doch war auch er ein Teil der Freundesgruppe, in welcher ich mich die meiste Zeit aufhielt.
Ich weiß nur, dass ich nie auch nur einen schlechten Gedanken an ihn verloren habe, während ich an der Moral der anderen immer wieder zweifelte. Ich konnte nicht anders und hinterfragte auch nie, warum ich ihn immer als absolut reine Person betrachtete.
Er ist einfach gut.
Es ist mir selbst fragwürdig, doch hatte ich immer ein gewisses Interesse an seiner Person ohne das es einen triftigen Grund dafür zu geben schien. Vielleicht auch weil er das exakte Gegenteil zu mir verkörperte, zumindest zu dem Menschen der ich damals war. Oder vieleicht weil ich ihn bewunderte für seine Kraft immer positiv auf das Leben zu blicken.
Wenn ich hörte, dass auch er zu einem der Treffen kommen würde, freute ich mich immer ein kleines bisschen mehr, da es mich selbst glücklich machte wenn ich sein immer lächelndes Gesicht sah. Es war als würde er jeden Raum den er betrat zum leuchten bringen.
Es kam irgendwann dazu, dass ich im zweiten Jahr der Oberstufe in Mathematik neben ihm sitzen sollte, wogegen ich natürlich nichts einzuwenden hatte. In den darauf folgenden Monaten ergab sich somit die Möglichkeit ihn noch etwas besser kennenzulernen.
Vor nicht allzu langer Zeit, durch eine Aneinanderreihung scheinbarer Zufälle, kam es dazu, dass er mir das Buch „Eine Schale Getreide verändert die Welt“, welches die Geschichte der Hilfsorganisation Mary‘s Meals, in welcher er selbst tätig ist, erzählt, zu lesen gab.
In diesem Buch wurde auch über die Seher in Medjugorje, einem kleinen Dorf in Bosnien Herzegowina, gesprochen.
Diese Geschichte berührte mich zutiefst und ich schrieb ihm sofort, wie das Erzählte mich zweifeln lies, mich fragen lies, ob dies alles nicht wirklich war sein könne.
Von diesem Moment an bewegten sich meine Gedanken ganz automatisch immer wieder zu einer Sache, dem Christentum. Zu Jesus.
Was auch immer für Fragen ich stellte, ob einfach oder kompliziert, unterstützend oder herausfordernd, er beantwortete sie mir immer wahrheitsgemäß und geduldig durch seine eigenen Auffassungen.
Er ließ mich nicht allein mit meinen Fragen.
Er ist ein wahrer Freund für das Leben geworden.
Eines Tages erzählte er mir, er habe sich nicht mehr daran erinnern können, dass in dem Buch über Medjugorje und den dortigen Vorkommnissen berichtet wurde.
Da ich damals noch behauptete, zwar nicht ein Atheist zu sein, aber zumindest kein Christ, meinte er, wenn er noch gewusst hätte, dass das Buch über jene Wundergeschichten berichtet, so hätte er es mir vermutlich nicht weiterempfohlen und es wäre wohl nie in meinen Händen gelandet.
Dies war Gottes Werk.
Davon bin ich überzeugt. Es sollte alles so kommen, genau so.
Ich weiß nicht ob es rechtens ist, wenn ich meinem guten Freund für seine Tat danke oder ob ich mich direkt bei Jesus bedanken soll.
Doch es fühlt sich richtig an wenn ich ihnen beiden meinen tiefsten Dank ausspreche.
HOFFNUNG UND DANK
Hier wie ich jetzt stehe, Jesus, bereue ich nicht mehr dass ihr mich auf diese Erde geschickt habt. Ich habe keine Angst mehr die falschen Entscheidungen zu treffen.
Nun weiß ich, dass du einen Plan für mich hast und mich in meinem Weg leiten wirst. Ich bin unendlich Dankbar dieses Geschenk namens Leben kosten zu dürfen, deine Prüfung zu durchlaufen, dich dabei an meiner Seite zu wissen und die Welt vielleicht zu einem besseren Ort machen zu können.
In mir ist keine Angst mehr übrig. Ich fühle mich befreit und hoffnungsvoll.
So wie Gott einen Weg für mich kennt, so kennt er auch für euch alle einen.
Wir sind nicht allein. Wir müssen nicht kämpfen. Wir müssen nur unsere Herzen öffnen, unsere Seelen und anfangen zu sehen.
Ich könnte euch nun noch etliche Geschichten erzählen, wie mir dieser Freund dabei half weiter zu Gott zu finden. Wie er mit mir das erste Mal in eine Kirche ging, wie er mich mit in eine fremde Stadt nahm, in welcher ich das erste Mal eine durch den Glauben verbundene Gesellschaft erlebte und anfing den Mensch in mir zu spüren, welchen ich lang als verloren geglaubt hatte.
Wie er das erste Mal mit mir betete und mir immer wieder versicherte, ich müsse nur zu Gott sprechen und er würde mir immer zuhören.
All dies sind Geschichten, kleine Abschnitte meines Lebens, die mich in die richtige Richtung geführt haben. Die mich ganz aktiv zu dem Menschen formten, zu dem ich mich gerade entwickle.
Geschichten, welche für immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen werden.
Ich habe Tränen in den Augen, nur durch die bloße Erinnerung, während ich diese Worte gerade zu Papier bringe.
DIE ZUKUNFT
Nun habe ich Sie durch meinen Weg geführt, geehrter Leser, und finde mich wieder an dem Punkt, an dem ich nun stehe und weitergehen muss.
Ich bin frei und mir eröffnen sich unendlich viele Möglichkeiten. Mir stehen Türen offen zu denen viele niemals Zugang gewehrt bekommen werden, darüber bin ich mir im klaren.
Deswegen werde ich diese Möglichkeiten, die mir geschenkt wurden, diese Gaben die mir mitgegeben wurden, zu nutzen wissen. Ich werde so leben, wie Jesus es sich für die Menschen wünschte. Ich werde auf mein Herz hören und der Welt sagen was ich fühle und sehe um nichts bereuen zu müssen. Mein Herz wird mir zeigen welchen Weg Gott für mich vorgesehen hat.
Ich werde vielleicht nie ein Mensch sein, der im Mittelpunkt einer Gemeinschaft steht, der alle zum lachen bringt und Leben in die Gruppe bringt. Doch ich will jemand sein, dem die Menschen vertrauen können, an den sie sich wenden können wenn sie Hilfe brauchen oder auch nur Gesellschaft haben möchten.
Ich will wie Jesus einen Teil des Schmerzes der anderen tragen und ihnen durch meine erkämpfte, von Gott verliehene Stärke, Hoffnung mitgeben.
Ich will meine Liebe mit dieser Welt teilen. Will sie aus mir herausfließen lassen. Diese Liebe soll nicht mein sein, sie soll der Welt gehören.
Ich will so sein wie dieser Freund der so vieles veränderte und anderen ihren Weg zu Gott weisen können.
Es ist ein langer Weg. Das ganze Leben ist ein Weg und nur nach dem Tod erreichen wir das himmlische Ziel.
Auch ich befinde mich mitten auf meinem Weg und weiß nicht wohin er mich führen wird.
Wir müssen Vertrauen haben.
Wir selbst sind der Schlüssel zu unserem Glück. Kein anderer Mensch, nur du selbst.
Gott weißt dir einen Weg, aber du musst dich auch trauen seine Hand zu nehmen und ihn zu beschreiten. Das kostet Mut. Doch ich weiß in dir schlummert unermüdliche Stärke.
Du kannst es schaffen!